SchmetterlingsReich Stoissengraben: Vielfalt zwischen Fels und Fluss

Im Stoissengraben bei Saalfelden (GNr. 197/1) entsteht seit 2022 ein wertvoller Rückzugsraum für bedrohte Tagfalter und andere Insektenarten. Das Team rund um Otto Feldner, Petra Bleimschein, B. Kohl und Daniel Zewir hat in enger Zusammenarbeit mit Freiwilligen und Unterstützer:innen den südexponierten Hangabschnitt entlang des Bachs naturnah gestaltet und gepflegt.

🌿 Zielgerichtete Biotoppflege

An über 20 Einsatztagen wurden gezielte Maßnahmen durchgeführt:

  • Entbuschung und Auslichten von Pestwurzflächen
  • Pflanzung von über 180 Sedum-Pflanzen (z. B. Sedum albumS. sexangulareS. telephium)
  • Aussaat von Skabiosen, Kratzdisteln, Wilder Möhre, Fenchel, Weinraute u. a.
  • Zucht & Freilassung von Arten wie Papilio machaonParnassius apolloAraschnia levana
  • Monitoring durch Expert:innen
  • Freistellen von Futterpflanzen wie Zypressen-Wolfsmilch, Spitzwegerich, Kratzdistel

🦋 Faszinierende Artenvielfalt

Beobachtet wurden über 50 Tagfalterarten – darunter viele Besonderheiten:

  • Apollofalter (Parnassius apollo) und Schwarzer Apollo (P. mnemosyne)
  • SchwalbenschwanzGroßer & Kleiner KohlweißlingBaumweißling
  • Perlmutterfalter in großer Vielfalt, KaisermantelLandkärtchenC-Falter
  • BläulingeZitronenfalterAurorafalterBlutströpfchenGroßer Schillerfalter
  • Seltene Arten wie das Weißbindige Wiesenvögelein (Coenonympha arcania) und Melitaea phoebe

Auch Raupenfunde und gezielte Freisetzungen (z. B. Euphydryas cynthiaP. apollo) zeigen den Erfolg der Maßnahmen .

🌸 Gemeinsam für die Vielfalt

Der Stoissengraben wurde Schritt für Schritt in ein Mosaik aus Trockenrasen, Blüteninseln und Futterpflanzenarealen verwandelt. Auf den Fotos (z. B. Seite 3–7) ist die intensive Arbeit des Teams ebenso dokumentiert wie die leuchtende Farbenpracht der Zielarten.

Höhepunkt war die Entbuschungsaktion mit Freiwilligen im April 2025, bei der auch Kinder beim Freilassen von Raupen mithalfen – ein lebendiges Zeichen für gelebten Naturschutz .

🌍 Fazit

Der Standort Stoissengraben ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie mit gezielter Pflege, Pflanzenwissen und Engagement ein hochwertiges Biotop entstehen kann – für Schmetterlinge, Wildbienen und viele andere Arten.

SchmetterlingsReich Weißbach – Ein Biotop erwacht zum Leben

In Weißbach bei Lofer, am felsigen Südabhang oberhalb der Ortschaft, ist in den letzten Jahren ein ganz besonderes Projekt entstanden: eine wertvolle Trockenfläche wurde im Rahmen des Projekts „SchmetterlingsReich“ gezielt revitalisiert – als Lebensraum für zahlreiche Tag- und Nachtfalterarten. Unter der Leitung von Otto Feldner und mit Unterstützung zahlreicher engagierter Helfer:innen wurde das Gelände mit viel Einsatz und Herzblut in ein echtes Refugium für Insekten verwandelt.

Naturschutz mit Herz und Hand

Seit März 2022 wurden auf dem Grundstück von Josef Fernsebner (Fläche 146/2, Unterweißbach 12) insgesamt über 20 Einsätze mit je 6 bis 7 Stunden Dauer durchgeführt – bei Wind und Wetter, Sonne und Regen. Die Maßnahmen waren vielseitig und stets auf die Bedürfnisse der Insektenwelt abgestimmt:

  • Entbuschung der Trockenflächen, um wertvolle Offenlandbereiche wiederherzustellen
  • Entfernung von dürren Bäumen und Sträuchern, die das Biotop beschatteten
  • Zucht und Freilassung bedrohter Tagfalterarten wie Baumweißling (Aporia crataegi), Apollofalter (Parnassius apollo) oder Kleiner Fuchs (Nymphalis urticae)
  • Pflanzung und Aussaat standorttypischer Wildpflanzen wie Fetthenne, Skabiosen, Wilde Möhre, Königskerze, Thymian und Kleearten

Die Pflege der Fläche erfolgte durch Otto Feldner mit Unterstützung von Christian Stettmer, Petra Bleimschein, Reinhard, Gerald Feldner, Franz Steger, Lisa Mahlknecht, Kamila Redererová und Martin – ein starkes Team für ein starkes Stück Naturschutzarbeit.

Ein Paradies für Schmetterlinge

Die Ergebnisse sprechen für sich: Über 50 Tag- und Nachtfalterarten konnten in den letzten Jahren auf der Fläche dokumentiert werden – darunter viele Arten der Roten Liste. Zu den Highlights zählen:

  • ApollofalterSchwalbenschwanzSegelfalter
  • Wachtelweizen-ScheckenfalterBaumweißlingKaisermantel
  • Eine Vielzahl von BläulingenPerlmutterfalternGelblingenDickkopffaltern und anderen Spezialisten der Trockenstandorte

Auch die Raupenfunde zeugen vom Erfolg: Zahlreiche Raupennester und Einzelfunde belegen, dass sich die Falterarten hier nicht nur kurz aufhalten, sondern auch fortpflanzen – ein klares Zeichen für die hohe Qualität des Biotops.

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