Schmetterlingshunde

Auf allen Flächen wird der Erfolg der habitatverbessernden Maßnahmen durch Monitoring überwacht – und zwar mit der feinen Nase von Hunden! Diese sogenannten Naturschutzhunde werden im Projekt zu „Schmetterlingsspürhunden“ ausgebildet. Hunde im Polizeidienst, im Rettungseinsatz, beim Militär oder beim Zoll kennt ja jeder. Seit einigen Jahren werden speziell ausgebildete Hunde auch im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen oder bei Natur- und Artenschutzprojekten eingesetzt. Hier sind die Möglichkeiten beinahe grenzenlos – einzige Voraussetzung ist, dass das Zielobjekt einen Geruch verströmen muss. Naturschutzhunde wurden z.B. bereits auf der Suche nach dem Borkenkäfer eingesetzt, oder zur Losungssuche verschiedener Tierarten.

Woher weiß man eigentlich wie viele Schmetterlinge es gibt?

Das ist eine wichtige Frage und eine Möglichkeit diese zu beantworten ist das Monitoring – also das Beobachten und Zählen und Dokumentieren – der Schmetterlinge und Raupen mit Spürhunden.

In Österreich gibt es den Verein „Naturschutzhunde“, dessen Mitglieder, also sowohl die Hundeführerinnen und Hundeführer als auch die Hunde selber, beim Monitoring die Schmetterlinge und Raupen helfen und wichtige Zahlen und Fakten liefern.

Spürhunde können dann zum Einsatz kommen, wenn das Zielobjekt einen Geruch verströmt. Die gezielte Verwendung von Hunden im Naturschutz ist noch relativ neu. In Österreich befindet sich diese Art der Arbeit mit Hunden noch im Aufbau. Von einem kleinen Trupp engagierter Biologen und Biologinnen beziehungsweise Hunde-besitzern wurden erste Hunde trainiert und ausgebildet und zertifiziert.

Die Rubrik Neuigkeiten wird mit Fotos, Videobeiträgen, Podcasts und Reportagen über das Monitoring und die Arbeit mit Naturschutzhunden in „Schmetterlingsreich“ berichten.

Wie wird man ein Schmetterlingshund?

Hunde sind in der Lage mit ihrer feinen Nase kleinste Geruchsspuren wahrzunehmen. Besonders Hunde, die nicht so leicht aufgeben und auffallend große Freude an der Aufspürarbeit haben und ein großes Faible für Belohnungen haben, sind besonders geeignet.

Beim Training wird das natürliche Jagd- und Beuteverhalten spielerisch ausgenutzt und trainiert. Und obwohl dieses Verhalten in seiner Natur liegt, muss sich der Hund hochkonzentrieren. Dafür wird er anschließend auch belohnt, wenn er sozusagen sein Ziel, also den Geruch oder das Tier erschnüffelt hat und den Fund seinem Besitzer anzeigt.

Das Training kann schon im Welpenalter beginnen und dabei stellt sich oft heraus, dass Hunde durchaus Vorlieben für manche Gerüche entwickeln und andere Gerüche weniger interessant für sie sind. Dies wird natürlich in der Ausbildung berücksichtigt, denn der Hund soll Freude an dieser Aufgabe haben.

Zum Üben können tote wie lebendige Raupen oder Puppen verwendet werden. Schmetterlingseier haben in der Regel kaum Eigengeruch und sind daher besonders schwer mit der Hundenase zu finden.

Während des Trainings lernt der Hund bestimmte Signale und Befehle, die ihn mit der Suche beginnen lassen. Der Hund lernt auch das Verhalten, wie er zu reagieren hat, wenn er sein Ziel findet. Manche Hunde bellen, andere setzen sich hin, andere legen sich hin, andere verharren still oder scharren. Möchte man seinen Hund auf Schwammerl-Suche schicken können, ist es wichtig, dass der Hund sich nicht als Zeichen, dass er die Schwammerl gefunden hat, auf die Pilze legt, sondern z.B. kurz bellt. Günstig ist, wenn von Hund selbst gewählte Verhalten zum Fundstück und Fundort passt und der Hundeführer oder -führerin dies dann nutzen und verstärken kann.

Während des Trainings perfektioniert der Hund auch seine Suchtechnik, indem er nicht nur seine Nase trainiert, sondern sich auch systematische Suchmuster aneignet, um ein großflächiges Einsatzgebiet mit seiner Nase effizient absuchen zu können. Unsere Schmetterlingshunde werden auf den Geruch der Ausscheidungen der Raupen von zwei bis drei Indikator-Arten trainiert, also Arten, deren Vorkommen auf der Fläche ein Indiz dafür ist, dass es ein intakter Schmetterlingslebensraum ist. Die Hunde erschnüffeln danach direkt die Raupen-„Kacke“ auf den Flächen, die für Menschen aufgrund ihrer geringen Größe nur schwer zu finden sind. Auf jeder Fläche sind pro Jahr 2 Begehungen vorgesehen, um durch diese absolut innovative Monitoring-Methode ein Vorher-Nachher-Bild der Flächen zu bekommen und die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen.

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