Was machen Schmetterlinge eigentlich im Winter?

Überwintern als Ei, Puppe, Raupe oder Falter – das ist hier die Frage! Jede Schmetterlingsart hat da eine eigene Überwinterungsstrategie. Der schöne Schwalbenschwanz überwintert als Puppe, welche mit einem Faden an Pflanzen befestigt ist. Auch die Weißlinge (z.B. der bekannte Baumweißling) überwintern als Puppe. Insgesamt überwintern etwa 50% der Schmetterlinge als Puppe. Ebenfalls viele Schmetterlinge überwintern als Raupe, nämlich ungefähr 44%, z.B. der Große Schillerfalter. Die Raupen sitzen als Knospen getarnt an den Zweigspitzen von Weiden. Bläulinge und Schachbrett überwintern ebenfalls als Raupen.

5% der Schmetterlinge überwintern als Ei. Nierenfleck, Zipfel- und Apollofalter legen ihre Eier an Pflanzenteilen ab, wo diese dann überwintern. Nur ganz wenige Tagfalterarten, etwa 1%, überwintern als Falter: Das Tagpfauenauge, der Kleine und Große Fuchs, der Zitronen- und der C-Falter und der Trauermantel überwintern als ausgewachsener Schmetterling. Im Herbst suchen sie wettergeschützte Winterquartiere in der Natur (zum Beispiel Baumhöhlen) oder auch in Siedlungsbereichen auf. Sie bevorzugen kühle, aber frostfreie Gebäude wie Garagen, Dachböden, Keller, Gartenhäuschen oder Geräteschuppen. Sie sind daher auch im Frühjahr die ersten Schmetterlinge, die bei den ersten warmen Sonnenstrahlen nach Frühblühern suchen, während die anderen Überwinterungsformen zunächst noch ihre Entwicklung zum Falter vollenden müssen und dementsprechend später im Jahr ihre Hauptflugzeit haben.

Ein Sonderfall ist der Zitronenfalter. Er überwintert ebenfalls als Falter, jedoch verzichtet er auf ein frostgeschütztes Winterquartier. Er überlebt sogar tiefe Minusgrade bis zu -20°C in einer Winterstarre, frei in der Vegetation. Er reduziert alle Körperfunktionen und verringert seinen Energiebedarf auf ein Minimum. Zusätzlich senkt er den Gefrierpunkt seiner Körperflüssigkeiten durch eine Art integriertes „Frostschutzmittel“. Er scheidet erst alles entbehrliche Wasser aus und dann sorgen Zucker-Alkohole wie Glyzerin und Sorbit sowie Eiweißstoffe dafür, dass er nicht erfriert. Bei mildem Wetter sind Zitronenfalter daher die ersten Schmetterlinge, die wieder „auftauen“ und fliegen.

Gehen oder bleiben?

Admiral, Distelfalter, Totenkopfschwärmer, Postillion, Taubenschwänzchen und Goldene Acht überwintern nicht bei uns, sondern fliegen in teilweise mehrere Tausend Kilometer weit entfernte Gebiete. Sie sind also sogenannte Wanderfalter. Der Admiral wandert im Frühsommer aus Südeuropa ein und erzeugt dann im Hochsommer eine Nachfolgegeneration. Einzelne dieser Falter versuchen dann im Herbst eine Rückwanderung. In besonders milden Jahren kann man diese Schmetterlinge noch bis in den November hinein beobachten. Beim Admiral ist dann die dritte Generation des Jahres geschlüpft, nach kurzem Auffüllen der Energiereserven fliegen diese dann in den Osten Frankreichs und in den südlichen Alpenrand. Doch aufgrund der Klimaveränderung überwintern Admirale und auch die anderen Wanderfalter immer öfter auch erfolgreich bei uns, besonders in den südlichen Regionen.

Schmetterlingsworkshop im Süden Österreichs

Gestern besuchten wir die 1. Klasse der VS Villach 8 mit unserem Schmetterlingsworkshop. Es waren wieder ein paar kleine Experten dabei, die sich schon gut mit den verschiedenen Arten und sogar mit der Raupenzucht auskannten. Die quirlige Klasse war trotz nahender Ferien noch sehr interessiert dabei. Die Raupen vom Wiener Nachtpfauenauge wurden bewundert, die ganz Mutigen trauten sich sogar, sie trotz ihres haarigen Körpers anzufassen. Die leeren Puppenhüllen von Wiener Nachtpfauenauge und Baumweißling wurden bestaunt, und es kam immer wieder die Frage, ob denn da noch ein Schmetterling drin sei. Anhand einer Grafik erklärte ihnen Magdalena dann die Prozedur des Ausschlüpfens des Schmetterlings aus der Puppe. Spannend waren auch die zwei verpuppten Schmetterlinge, die wir dabei hatten. Und zwar einen „Braunen Bär“, ein Nachtfalter, der sich in einem Gespinst verpuppt. Direkt auf dem Gespinst hatte sich ein Admiral verpuppt. Normalerweise hängt sich dieser an Pflanzenstrukturen auf, doch dieses Mal hat er einfach die Netze des Gespinstes vom Braunen Bär als Aufhängemöglichkeit genutzt. Beide Arten schlüpfen nach einigen Wochen Puppenruhe noch diesen Sommer.

Als fliegende Exemplare waren dieses Mal ein wunderschöner Kaisermantel, ein Baumweißling und ein Schornsteinfeger (Brauner Waldvogel) mit dabei. Die Kinder stellten viele Fragen und wollten natürlich alles ganz genau wissen.

Nach unserem gemeinsamen Workshop gibt es nun ein paar kleine Schmetterlingsexperten mehr in Villach, die sicher auf eine schmetterlingsfreundliche Pflege des Gartens achten werden. Den Baumweißling ließen wir dann zur Freude der SchülerInnen gemeinsam in die Bäume vor dem Schulgebäude entfliegen.

Vielen Dank an die motivierten Kids und ihre Lehrerin, wir wünschen euch allen schöne Ferien!

Bunter Schmetterlingstag in der VS Weißbach/Lofer

Heute waren wir (Otto und Magdalena) in der VS Weißbach/Lofer mit unserem Schmetterlingsworkshop. Die VS Weißbach ist eine Naturparkschule und liegt mitten im Naturpark Weißbach. Direkt am Schuleingang begrüßten uns schon große Schmetterlingssticker an der Tür.

Dementsprechend gut informiert waren die SchülerInnen der 1.-4. Klasse mit insgesamt 16 Kindern schon über Schmetterlinge und Insekten generell. Sie kannten schon sehr viele Arten, da waren sogar sehr seltene wie die Berghexe (Chazara briseis) mit dabei. Die Kinder waren sogar bekleidet mit Schmetterlingshosen und -shorts. Viele erzählten uns gleich von den Raupen, die sie an den Brennnesseln im Garten gefunden haben. Einige Kinder haben sogar schon selber Schmetterlinge gezüchtet, wie z.B. den Kleinen Fuchs oder das Tagpfauenauge.

Otto hatte dieses Mal Raupen vom Wiener Nachtpfauenauge an Blättern vom Apfelbaum dabei, das ist der größte österreichische Schmetterling, ein Nachtfalter. Die Raupen sind wunderschön grün mit blauen Punkten und langen Haaren am ganzen Körper. Die Kinder waren natürlich begeistert. In den Gärten der Kinder zuhause bleiben Brennnesselecken stehen und es wird auch darauf geachtet, dass die Wiesen nicht zu oft gemäht werden. Beste Voraussetzungen also für die Schmetterlinge. In Weißbach fliegt sogar der europaweit geschützte Rote Apollo. Ein Mädchen hatte sogar einen toten Baumweißling dabei, den sie gefunden hatte. Otto hatte passenderweise auch Puppenhüllen vom Baumweißling mit. Zum Schluss durften die Kids noch eine Schmetterlingsmaske vom Schwalbenschwanz basteln und die Kinder „flatterten“ dann damit im Klassenzimmer umher. Beim Verlassen der Schule flogen uns prompt wieder ein paar Schmetterlinge um die Nase.

Es war ein toller Schmetterlings-Vormittag in der VS Weißbach und es war schön zu sehen, wie viel die Kinder schon über Schmetterlinge und deren Schutz wussten und mit welcher Begeisterung sie dabei waren. Vielen Dank an die Kinder und ihre Lehrerinnen!

1. Schmetterlingsworkshop an der VS Fusch/Großglocknerstraße

Heute ging es so richtig los bei unserem Projekt “Schmetterlingsreich”, das vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Tourismus und Regionen gefördert wird und Anfang des Jahres gestartet ist. Denn wir hatten den ersten Schulworkshop, und zwar zum Thema „Buntes Flattern über unseren Wiesen – heimische Schmetterlinge entdecken“ in der VS Fusch an der Großglocknerstraße. Die 1. und 2. Klasse, insgesamt 21 Schüler*innen, konnten in etwa zweieinhalb Stunden von unserem Schmetterlingsexperten Otto Feldner vieles über die fliegenden Schönheiten erfahren.

Die Kinder kannten sich bereits sehr gut aus und konnten sogar Tag- und Nachtfalter unterscheiden. Otto hatte für die Kinder einige Raupen und Schmetterlinge zum Bestaunen und Anfassen mit, z.B. Baumweißlinge und Zitronenfalter. Das war natürlich das Highlight für die Kinder, auch wenn die grünen Ausscheidungen der Raupen für so manches „Iiiiiii“ gesorgt haben. Als Abschluss konnten sich die Kinder noch bei Puzzles und Memories zu den verschiedenen Tagfalterarten austoben. Jedes Kind bekam dann auch noch ein Sackerl mit Wildblumensamen für die Schmetterlingswiese zuhause oder auf dem Balkon.

Bereits nächstes Jahr im Frühling werden wir uns wiedersehen, denn in unserem anderen Schmetterlingsprojekt, bei dem es um den Roten Apollo geht, werden wir gemeinsam mit den Kindern vor der Schule einen „Garten für den Apollo“ anlegen. Außerdem machen wir vielleicht eine Tagfalter-Exkursion mit den Kindern ins hintere Fuschertal. Wir freuen uns schon und möchten uns auch bei den beiden Klassenlehrerinnen für das große Interesse und die Begeisterung bedanken!

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