Schmetterlingsreich & Senioren – Natur erleben, Wissen teilen, Freude schenken

Im Rahmen des LE-Vorhabens „Schmetterlingsreich“ fand kürzlich ein besonderes Naturerlebnis für eine ganz besondere Zielgruppe statt: Seniorinnen und Senioren wurden eingeladen, auf Entdeckungsreise zu gehen – mit Schmetterlingen, Blumen und moderner Technik. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich klingt – digitale Apps und ältere Menschen in der Naturforschung – wurde durch liebevolle Anleitung, fachkundige Begleitung und den passenden Rahmen zu einem inspirierenden Erlebnis, das Generationen verbindet und Horizonte öffnet.

Unter dem Motto „Senioren entdecken Schmetterlinge“ wurde das Projekt mit einer Einweisung in eine sogenannte Science App eröffnet. Diese einfache Anwendung hilft bei der Bestimmung von Schmetterlingsarten, erlaubt das Sammeln von Beobachtungsdaten und ist Teil eines größeren citizen-science-Vorhabens zur Biodiversität. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – einige zum ersten Mal mit einem Tablet in der Hand – zeigten große Neugier und ließen sich geduldig in die Nutzung der App einführen.

Doch es blieb nicht bei der Theorie: Gemeinsam mit einer engagierten Seniorin als Gruppenleiterin und begleitet von Expertinnen und Experten aus dem Bereich Naturschutz und Umweltpädagogik ging es in nahegelegene Gärten, Parks und Wiesen. Ausgestattet mit Becherlupen, Notizbüchern und Tablets begaben sich die Gruppen auf die Suche nach Tagfaltern – und entdeckten weit mehr als nur bunte Flügel.

Die Spaziergänge wurden zu lebendigen Begegnungen – mit der Natur, miteinander und mit dem eigenen Staunen. Geschichten aus der Kindheit wurden ausgetauscht, in denen die Wiesen noch „voll von Schmetterlingen“ waren, während die Fachleute erklärten, warum genau solche Beobachtungsprojekte heute wichtiger denn je sind.
Doch das Projekt wollte mehr als einen einmaligen Ausflug bieten. Deshalb erhielten alle Teilnehmenden am Ende Samentütchen mit insektenfreundlichen Pflanzen, die speziell für Balkonkästen und Blumenkübel geeignet sind – perfekt für die Terrassen und Balkone der Senioreneinrichtungen. So entsteht auch im Alltag ein Stück „Schmetterlingsreich“, das nicht nur Insekten anzieht, sondern auch täglich Freude schenkt. Für viele der älteren Menschen war dies ein außergewöhnlicher Tag – voller neuer Eindrücke, Bewegung, Lachen und echter Verbundenheit. Gerade für Menschen, deren Alltag oft durch Routine geprägt ist, war es wohltuend, sich einmal ganz auf etwas Neues einzulassen. Einige beschrieben das Erlebnis als „kleine Reise zurück ins Leben“. Ein solches Projekt zeigt eindrücklich, wie wertvoll die Verbindung von Natur, Wissen und sozialem Miteinander sein kann – nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für das seelische Wohl. Das LE-Vorhaben Schmetterlingsreich setzt damit ein Zeichen: Biodiversität geht alle an – und jeder Mensch kann, in jedem Alter, Teil davon sein.

SchmetterlingsReich Stoissengraben: Vielfalt zwischen Fels und Fluss

Im Stoissengraben bei Saalfelden (GNr. 197/1) entsteht seit 2022 ein wertvoller Rückzugsraum für bedrohte Tagfalter und andere Insektenarten. Das Team rund um Otto Feldner, Petra Bleimschein, B. Kohl und Daniel Zewir hat in enger Zusammenarbeit mit Freiwilligen und Unterstützer:innen den südexponierten Hangabschnitt entlang des Bachs naturnah gestaltet und gepflegt.

🌿 Zielgerichtete Biotoppflege

An über 20 Einsatztagen wurden gezielte Maßnahmen durchgeführt:

  • Entbuschung und Auslichten von Pestwurzflächen
  • Pflanzung von über 180 Sedum-Pflanzen (z. B. Sedum albumS. sexangulareS. telephium)
  • Aussaat von Skabiosen, Kratzdisteln, Wilder Möhre, Fenchel, Weinraute u. a.
  • Zucht & Freilassung von Arten wie Papilio machaonParnassius apolloAraschnia levana
  • Monitoring durch Expert:innen
  • Freistellen von Futterpflanzen wie Zypressen-Wolfsmilch, Spitzwegerich, Kratzdistel

🦋 Faszinierende Artenvielfalt

Beobachtet wurden über 50 Tagfalterarten – darunter viele Besonderheiten:

  • Apollofalter (Parnassius apollo) und Schwarzer Apollo (P. mnemosyne)
  • SchwalbenschwanzGroßer & Kleiner KohlweißlingBaumweißling
  • Perlmutterfalter in großer Vielfalt, KaisermantelLandkärtchenC-Falter
  • BläulingeZitronenfalterAurorafalterBlutströpfchenGroßer Schillerfalter
  • Seltene Arten wie das Weißbindige Wiesenvögelein (Coenonympha arcania) und Melitaea phoebe

Auch Raupenfunde und gezielte Freisetzungen (z. B. Euphydryas cynthiaP. apollo) zeigen den Erfolg der Maßnahmen .

🌸 Gemeinsam für die Vielfalt

Der Stoissengraben wurde Schritt für Schritt in ein Mosaik aus Trockenrasen, Blüteninseln und Futterpflanzenarealen verwandelt. Auf den Fotos (z. B. Seite 3–7) ist die intensive Arbeit des Teams ebenso dokumentiert wie die leuchtende Farbenpracht der Zielarten.

Höhepunkt war die Entbuschungsaktion mit Freiwilligen im April 2025, bei der auch Kinder beim Freilassen von Raupen mithalfen – ein lebendiges Zeichen für gelebten Naturschutz .

🌍 Fazit

Der Standort Stoissengraben ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie mit gezielter Pflege, Pflanzenwissen und Engagement ein hochwertiges Biotop entstehen kann – für Schmetterlinge, Wildbienen und viele andere Arten.

SchmetterlingsReich Weißbach – Ein Biotop erwacht zum Leben

In Weißbach bei Lofer, am felsigen Südabhang oberhalb der Ortschaft, ist in den letzten Jahren ein ganz besonderes Projekt entstanden: eine wertvolle Trockenfläche wurde im Rahmen des Projekts „SchmetterlingsReich“ gezielt revitalisiert – als Lebensraum für zahlreiche Tag- und Nachtfalterarten. Unter der Leitung von Otto Feldner und mit Unterstützung zahlreicher engagierter Helfer:innen wurde das Gelände mit viel Einsatz und Herzblut in ein echtes Refugium für Insekten verwandelt.

Naturschutz mit Herz und Hand

Seit März 2022 wurden auf dem Grundstück von Josef Fernsebner (Fläche 146/2, Unterweißbach 12) insgesamt über 20 Einsätze mit je 6 bis 7 Stunden Dauer durchgeführt – bei Wind und Wetter, Sonne und Regen. Die Maßnahmen waren vielseitig und stets auf die Bedürfnisse der Insektenwelt abgestimmt:

  • Entbuschung der Trockenflächen, um wertvolle Offenlandbereiche wiederherzustellen
  • Entfernung von dürren Bäumen und Sträuchern, die das Biotop beschatteten
  • Zucht und Freilassung bedrohter Tagfalterarten wie Baumweißling (Aporia crataegi), Apollofalter (Parnassius apollo) oder Kleiner Fuchs (Nymphalis urticae)
  • Pflanzung und Aussaat standorttypischer Wildpflanzen wie Fetthenne, Skabiosen, Wilde Möhre, Königskerze, Thymian und Kleearten

Die Pflege der Fläche erfolgte durch Otto Feldner mit Unterstützung von Christian Stettmer, Petra Bleimschein, Reinhard, Gerald Feldner, Franz Steger, Lisa Mahlknecht, Kamila Redererová und Martin – ein starkes Team für ein starkes Stück Naturschutzarbeit.

Ein Paradies für Schmetterlinge

Die Ergebnisse sprechen für sich: Über 50 Tag- und Nachtfalterarten konnten in den letzten Jahren auf der Fläche dokumentiert werden – darunter viele Arten der Roten Liste. Zu den Highlights zählen:

  • ApollofalterSchwalbenschwanzSegelfalter
  • Wachtelweizen-ScheckenfalterBaumweißlingKaisermantel
  • Eine Vielzahl von BläulingenPerlmutterfalternGelblingenDickkopffaltern und anderen Spezialisten der Trockenstandorte

Auch die Raupenfunde zeugen vom Erfolg: Zahlreiche Raupennester und Einzelfunde belegen, dass sich die Falterarten hier nicht nur kurz aufhalten, sondern auch fortpflanzen – ein klares Zeichen für die hohe Qualität des Biotops.

Internationale Schmetterlingsworkshops

Im September war ganz schön was los in unserem Projekt „Schmetterlingsreich“. Nach Schulbeginn ging nämlich die Workshopsaison wieder los. Dieses Mal waren es allerdings besondere Workshops, weil Jugendliche aus ganz Europa teilnahmen. In insgesamt 3 Workshops in Mariapfarr mit je zwischen 18 und 22 Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren erfuhren diese vom Team der European Wilderness Society mit ihren Schmetterlings-Experten vieles über Schmetterlinge, ihre Besonderheiten, ihren Schutz und ihre Lebensräume in ganz Europa. Die Jugendlichen kamen aus Italien, Slowenien, Deutschland, Österreich und der Ukraine.

Die Workshops waren auf Englisch, es war jedoch insgesamt ein bunter Mix aus allen Sprachen, mit den jeweiligen landessprachlichen Bezeichnungen der Schmetterlingsarten sowie deren wissenschaftlichen Namen. Irgendwie wusste dann am Ende jeder, welche Schmetterlingsart gemeint war.

In den Workshops lernten die Jugendlichen die verschiedenen europäischen Arten anhand beeindruckender Schautafeln kennen. Den Lebenszyklus und die Metamorphose erfuhren sie hautnah anhand von Eiern und Puppenhüllen verschiedener Arten. Die Unterschiede zwischen Tag- und Nachtfaltern, was Schmetterlinge im Winter machen, wie lange sie leben, auf welche Pflanzen sie spezialisiert sind und wie jedermann/frau sie schützen kann wurde ebenfalls vermittelt. Die Jugendlichen waren mit großer Begeisterung dabei und es gab bereits einige Schmetterlingsexperten unter ihnen. Die Italiener und die Slowenen haben sogar in ihrer Schule im Biologieunterricht schon ein „Insectarium“ gemacht und kannten sich daher bestens aus. Einige haben auch schon einmal selbst Schmetterlinge gezüchtet. Die eine oder ander Jugendliche mit einer „Lepidopterophobie“ gab es allerdings auch. Das sind Menschen, die Schmetterlinge überhaupt nicht ausstehen können. Trotzdem haben sie den Workshop tapfer durchgestanden und vielleicht sogar ein bisschen ihre Abneigung gegen Schmetterlinge verloren.

Bei einem Quiz am Schluss konnten die Jugendlichen ihr im Workshop erworbenes Wissen noch einmal unter Beweis stellen und schnitten dabei sehr gut ab. Als kleine Stärkung gab es essbare Schmetterlinge in Form von Gummi-Schmetterlingen und ein Säckchen mit schmetterlingsfreundlichen Blumensamen zum Aussäen in Garten oder Wiese. Das Highlight war die Freilassung der von der Expertin mitgebrachten Schmetterlinge: Admiral, Zitronenfalter, Goldene Acht und Baumweißling wurden am Ende des Tages mit allen Jugendlichen gemeinsam auf einer Wiese freigelassen.

Auch wenn die Expertin nach den 3 Workshops nicht mehr sehr gut bei Stimme war, waren die Workshops für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis und Jugendliche aus ganz Europa konnten mit mehr Wissen über Schmetterlinge und deren Wichtigkeit für die Biodiversität wieder nach Hause fahren.

Was machen Schmetterlinge eigentlich im Winter?

Überwintern als Ei, Puppe, Raupe oder Falter – das ist hier die Frage! Jede Schmetterlingsart hat da eine eigene Überwinterungsstrategie. Der schöne Schwalbenschwanz überwintert als Puppe, welche mit einem Faden an Pflanzen befestigt ist. Auch die Weißlinge (z.B. der bekannte Baumweißling) überwintern als Puppe. Insgesamt überwintern etwa 50% der Schmetterlinge als Puppe. Ebenfalls viele Schmetterlinge überwintern als Raupe, nämlich ungefähr 44%, z.B. der Große Schillerfalter. Die Raupen sitzen als Knospen getarnt an den Zweigspitzen von Weiden. Bläulinge und Schachbrett überwintern ebenfalls als Raupen.

5% der Schmetterlinge überwintern als Ei. Nierenfleck, Zipfel- und Apollofalter legen ihre Eier an Pflanzenteilen ab, wo diese dann überwintern. Nur ganz wenige Tagfalterarten, etwa 1%, überwintern als Falter: Das Tagpfauenauge, der Kleine und Große Fuchs, der Zitronen- und der C-Falter und der Trauermantel überwintern als ausgewachsener Schmetterling. Im Herbst suchen sie wettergeschützte Winterquartiere in der Natur (zum Beispiel Baumhöhlen) oder auch in Siedlungsbereichen auf. Sie bevorzugen kühle, aber frostfreie Gebäude wie Garagen, Dachböden, Keller, Gartenhäuschen oder Geräteschuppen. Sie sind daher auch im Frühjahr die ersten Schmetterlinge, die bei den ersten warmen Sonnenstrahlen nach Frühblühern suchen, während die anderen Überwinterungsformen zunächst noch ihre Entwicklung zum Falter vollenden müssen und dementsprechend später im Jahr ihre Hauptflugzeit haben.

Ein Sonderfall ist der Zitronenfalter. Er überwintert ebenfalls als Falter, jedoch verzichtet er auf ein frostgeschütztes Winterquartier. Er überlebt sogar tiefe Minusgrade bis zu -20°C in einer Winterstarre, frei in der Vegetation. Er reduziert alle Körperfunktionen und verringert seinen Energiebedarf auf ein Minimum. Zusätzlich senkt er den Gefrierpunkt seiner Körperflüssigkeiten durch eine Art integriertes „Frostschutzmittel“. Er scheidet erst alles entbehrliche Wasser aus und dann sorgen Zucker-Alkohole wie Glyzerin und Sorbit sowie Eiweißstoffe dafür, dass er nicht erfriert. Bei mildem Wetter sind Zitronenfalter daher die ersten Schmetterlinge, die wieder „auftauen“ und fliegen.

Gehen oder bleiben?

Admiral, Distelfalter, Totenkopfschwärmer, Postillion, Taubenschwänzchen und Goldene Acht überwintern nicht bei uns, sondern fliegen in teilweise mehrere Tausend Kilometer weit entfernte Gebiete. Sie sind also sogenannte Wanderfalter. Der Admiral wandert im Frühsommer aus Südeuropa ein und erzeugt dann im Hochsommer eine Nachfolgegeneration. Einzelne dieser Falter versuchen dann im Herbst eine Rückwanderung. In besonders milden Jahren kann man diese Schmetterlinge noch bis in den November hinein beobachten. Beim Admiral ist dann die dritte Generation des Jahres geschlüpft, nach kurzem Auffüllen der Energiereserven fliegen diese dann in den Osten Frankreichs und in den südlichen Alpenrand. Doch aufgrund der Klimaveränderung überwintern Admirale und auch die anderen Wanderfalter immer öfter auch erfolgreich bei uns, besonders in den südlichen Regionen.

Der Sonnenkompass der Schmetterlinge

Jedes Jahr treten die nur ein Gramm schweren Monarchfalter eine mehr als 3.500 Kilometer lange Reise an. Sie sind die berühmtesten Wanderfalter, weil sie in riesigen Schwärmen von Nordamerika nach Zentralmexiko fliegen – in ein nur wenige Hektar großes Gebiet innerhalb des Bergwalds von Michoacán. Doch wie genau finden die Falter über Tausende Kilometer in ihr kleines Überwinterungsgebiet? Auf ihrer Wanderung orientieren sich die auffällig orange-schwarz-weiß gezeichneten Schmetterlinge an der Sonne. Das fanden Forscher heraus, indem sie die Falter in Flugsimulatoren setzten. Ein Luftzug ließ die Falter auf der Stelle fliegen, ohne dabei eine Richtung vorzugeben. „Die Falter schlugen durchweg einen südwestlichen Kurs ein. Dabei orientierten sie sich am Stand der Sonne“, erklärt Studienautor Mouritsen.

Sobald die Flugsimulatoren abgedeckt wurden, fehlte den Tieren die Möglichkeit zur Orientierung. Alle Experimente und Datenanalysen belegen, dass die Schmetterlinge einen Sonnenkompass benutzen, aber keine „echten Navigatoren“ sind. Das heißt, wenn man sie Tausende Kilometer entfernt von ihrem ursprünglichen Startort absetzt, finden Sie nicht automatisch in ihr Überwinterungsgebiet. Sie haben also keine Karte, um Orientierungsfehler zu korrigieren. Damit sie wirklich so zielgenau in einem nur wenige Hektar großen Gebiet ankommen, orientieren sie sich vermutlich zusätzlich an geographischen Barrieren wie Gebirgen oder Wasser. Die Forscher vermuten, dass auch olfaktorische Informationen, also über den Geruchssinn, eine wichtige Rolle bei der Orientierung der Falter spielen. 

Der Kompass entsteht erst beim Fliegen

Vor kurzem fanden Forscher heraus, dass sich der Sonnenkompass der Monarchfalter erst beim Fliegen ausbildet. Bislang gingen sie davon aus, dass der Sonnenkompass immer funktioniert – egal ob die Insekten sitzen, laufen oder fliegen.

Erstaunlicherweise ändern die Nervenzellen während des Fluges ihre Verarbeitungsstrategie, sodass das Nervennetzwerk ähnlich wie ein Kompass die Wanderrichtung der Falter relativ zur Sonne anzeigt. Das passiert nur dann, wenn die Tiere ihre Flugrichtung selbst steuern können.

Diese Experimente beweisen: Die aktive Bewegung der Falter ist nötig, damit ihr Gehirn die Sonneninformation in einem internen Kompass auf der Wanderung verarbeiten kann. Selbst ein Gehirn von der Größe eines Reiskorns besitzt solche erstaunlichen Fähigkeiten. Eine solche Leistung ohne moderne Navigationsgeräte ist für uns Menschen schwer vorstellbar.

Auch andere Tierarten orientieren sich an der Sonne

Auch viele andere Tierarten verwenden einen Sonnenkompass: unsere heimischen Schmetterlinge wie Admiral oder Distelfalter, Fische, Vögel, Meeresschildkröten, Bienen, Sandhüpfer, Reptilien und Ameisen. Bei der Ausrichtung des Sonnenkompasses wird die Position der Sonne am Himmel als Richtungshinweis verwendet. Da sich die Sonne scheinbar am Himmel bewegt, benötigt man für diese Navigation auch eine innere Uhr. Viele Tiere sind auf eine solche Uhr angewiesen, um ihren Tagesrhythmus aufrechtzuerhalten. Tiere stellen die Position der Sonne am Himmel in Referenz zur Zeitangabe ihrer inneren Uhr, sie richten also ihren Körper in einem bestimmten Winkel zur Sonne und zur Tageszeit aus. Meeresschildkröten nutzen diese Orientierung, um jedes Jahr wieder zu ihren Brutorten zu gelangen. Sandhüpfer nutzen die Sonne täglich, um zu bestimmen, wo ihr Zuhause liegt. Und Wüstenameisen verwenden den Sonnenkompass als Referenz für die Entfernung zu ihrem jeweiligen Ziel.

Unterschiedlich wie Tag und Nacht?

Sie heißen Birkenspanner, Gammaeule, Aurorafalter oder Tagpfauenauge. Sie sind Schmetterlinge! Doch manche sind Tagsüber und manche eher Nachts aktiv. Wir erklären dir, wie du Tag- und Nachtfalter unterscheiden kannst.

Atlas Motte
Atlas Motte

Tatsächlich sind manche Nachtfalter auch teilweise tagsüber aktiv und fliegen nicht nur in der Dunkelheit umher. Genauso gibt es Tagfaltern, die auch dämmerungs- und nachtaktiv sind. Dies ist also kein gutes Unterscheidungskriterium. Andere, äußere Unterschiede lassen sich jedoch feststellen und helfen dabei, Nacht- von Tagfaltern zu unterscheiden.

Fühler

Die Fühler der Tagfalter enden mit einer Keule, die der Nachtfalter sind spitz zulaufend, gekämmt oder gefiedert.

Flügel

Bei Tagfaltern sind die Flügel in Ruheposition meist geschlossen. Bei Nachtfaltern higegen sind die Flügel in Ruheposition meist ausgebreitet.

Körper

Der Kopf von Tagfaltern ist eher klein und der Körper eher schmal. Körper von Nachtfaltern sind dick und kurz.

Farbe

Nachtfalter sind eher bräunlich, weiß oder schwarz. Manche von ihnen, z.B. der Birkenspanner, haben ein Tarnmuster. So sind sie auf Baumrinde nicht zu sehen. Die meisten Tagfalter sind eher hell und sogar bunt.

Viel Spaß beim entdecken und unterscheiden unserer vielfältigen Schmetterlingswelt!

Schmetterlingsworkshop im Süden Österreichs

Gestern besuchten wir die 1. Klasse der VS Villach 8 mit unserem Schmetterlingsworkshop. Es waren wieder ein paar kleine Experten dabei, die sich schon gut mit den verschiedenen Arten und sogar mit der Raupenzucht auskannten. Die quirlige Klasse war trotz nahender Ferien noch sehr interessiert dabei. Die Raupen vom Wiener Nachtpfauenauge wurden bewundert, die ganz Mutigen trauten sich sogar, sie trotz ihres haarigen Körpers anzufassen. Die leeren Puppenhüllen von Wiener Nachtpfauenauge und Baumweißling wurden bestaunt, und es kam immer wieder die Frage, ob denn da noch ein Schmetterling drin sei. Anhand einer Grafik erklärte ihnen Magdalena dann die Prozedur des Ausschlüpfens des Schmetterlings aus der Puppe. Spannend waren auch die zwei verpuppten Schmetterlinge, die wir dabei hatten. Und zwar einen „Braunen Bär“, ein Nachtfalter, der sich in einem Gespinst verpuppt. Direkt auf dem Gespinst hatte sich ein Admiral verpuppt. Normalerweise hängt sich dieser an Pflanzenstrukturen auf, doch dieses Mal hat er einfach die Netze des Gespinstes vom Braunen Bär als Aufhängemöglichkeit genutzt. Beide Arten schlüpfen nach einigen Wochen Puppenruhe noch diesen Sommer.

Als fliegende Exemplare waren dieses Mal ein wunderschöner Kaisermantel, ein Baumweißling und ein Schornsteinfeger (Brauner Waldvogel) mit dabei. Die Kinder stellten viele Fragen und wollten natürlich alles ganz genau wissen.

Nach unserem gemeinsamen Workshop gibt es nun ein paar kleine Schmetterlingsexperten mehr in Villach, die sicher auf eine schmetterlingsfreundliche Pflege des Gartens achten werden. Den Baumweißling ließen wir dann zur Freude der SchülerInnen gemeinsam in die Bäume vor dem Schulgebäude entfliegen.

Vielen Dank an die motivierten Kids und ihre Lehrerin, wir wünschen euch allen schöne Ferien!

Bunter Schmetterlingstag in der VS Weißbach/Lofer

Heute waren wir (Otto und Magdalena) in der VS Weißbach/Lofer mit unserem Schmetterlingsworkshop. Die VS Weißbach ist eine Naturparkschule und liegt mitten im Naturpark Weißbach. Direkt am Schuleingang begrüßten uns schon große Schmetterlingssticker an der Tür.

Dementsprechend gut informiert waren die SchülerInnen der 1.-4. Klasse mit insgesamt 16 Kindern schon über Schmetterlinge und Insekten generell. Sie kannten schon sehr viele Arten, da waren sogar sehr seltene wie die Berghexe (Chazara briseis) mit dabei. Die Kinder waren sogar bekleidet mit Schmetterlingshosen und -shorts. Viele erzählten uns gleich von den Raupen, die sie an den Brennnesseln im Garten gefunden haben. Einige Kinder haben sogar schon selber Schmetterlinge gezüchtet, wie z.B. den Kleinen Fuchs oder das Tagpfauenauge.

Otto hatte dieses Mal Raupen vom Wiener Nachtpfauenauge an Blättern vom Apfelbaum dabei, das ist der größte österreichische Schmetterling, ein Nachtfalter. Die Raupen sind wunderschön grün mit blauen Punkten und langen Haaren am ganzen Körper. Die Kinder waren natürlich begeistert. In den Gärten der Kinder zuhause bleiben Brennnesselecken stehen und es wird auch darauf geachtet, dass die Wiesen nicht zu oft gemäht werden. Beste Voraussetzungen also für die Schmetterlinge. In Weißbach fliegt sogar der europaweit geschützte Rote Apollo. Ein Mädchen hatte sogar einen toten Baumweißling dabei, den sie gefunden hatte. Otto hatte passenderweise auch Puppenhüllen vom Baumweißling mit. Zum Schluss durften die Kids noch eine Schmetterlingsmaske vom Schwalbenschwanz basteln und die Kinder „flatterten“ dann damit im Klassenzimmer umher. Beim Verlassen der Schule flogen uns prompt wieder ein paar Schmetterlinge um die Nase.

Es war ein toller Schmetterlings-Vormittag in der VS Weißbach und es war schön zu sehen, wie viel die Kinder schon über Schmetterlinge und deren Schutz wussten und mit welcher Begeisterung sie dabei waren. Vielen Dank an die Kinder und ihre Lehrerinnen!

Schmetterlingsworkshop in der VS Maria Alm

Heute waren wir mit unserem Schmetterlingsworkshop im Rahmen unseres vom BMLRT geförderten Projekt Schmetterlingsreich“ in der 2. Klasse der VS Maria Alm. Mit dabei war wieder Schmetterlingsexperte Otto Feldner. Die Kinder hatten im Unterricht zuvor schon einiges über Schmetterlinge gelernt und konnten uns viele heimische Arten aufzählen, z.B. Zitronenfalter, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs oder sogar das Schachbrett. Sie waren natürlich wieder begeistert über die aufgesteckten Schmetterlingsexemplare, die Otto dabei hatte. Außerdem zeigte er ihnen Raupen und Puppen des heimischen Kleinen Fuchses und eines Seidenspinners, der ursprünglich zur Seidenherstellung gezüchtet wurde und sich dann von selbst im Süden Österreichs angesiedelt hat. 2 Raupen blieben in der Klasse und die Kinder dürfen sie jetzt mit Eichen- und Buchenblättern füttern, in der Hoffnung, dass sie bis zum Schulende in 3 Wochen noch schlüpfen.

Am Ende bastelten alle Kinder noch eine Schmetterlingsmaske vom Schwalbenschwanz und Schmetterlingssamensäckchen wurden ausgeteilt. Wir hoffen, dass in Maria Alm künftig viele Schmetterlinge fliegen und sich an den bunten Blumenwiesen freuen, die die SchülerInnen anlegen.

Danke an die Klasse und die Klassenlehrerin für den lustigen gemeinsamen Workshop!

Translate »